• Der führende Spezialist für Lösungen im Holzbau

Neuerungen der Unterdachnorm

Anforderung Unterdach

Provisorische, kurzzeitige Sicherung während der Bauphase
Ausreichend diffusionsoffen (sd-Wert über 0,3 m bauphysikalischer Nachweis)

Zusätzlich sind folgende Umstände zu berücksichtigen:

Die Dacheindeckung über Unterdächern ist grundsätzlich innerhalb von 4 Wochen aufzubringen. Ist eine längere Stehzeit vor Aufbringen der Dacheindeckung absehbar, sind entsprechende Maßnahmen (spezielle Bahnen, Schutzabdeckungen) vorzusehen.

Winddichte Ausführung von Unterdächern

  • Berücksichtigung des winddichten Anschlusses an angrenzende Bauteile.
  • Überlappungen sind winddicht auszuführen.
  • Winddichte Ausführung ist umlaufend zu erfolgen, bei regensicheren Unterdächern sind aber definierte Fehlstellen zulässig (max. 2,5 cm/lfm)
  • Bei Unterdächern mit erhöhter Regensicherheit sind Fehlstellen nicht zulässig
  • Bei Unterdächern über belüfteten Dachräumen ist eine winddichte Ausführung nicht erforderlich
  • Winddichte Anschlüsse sind im Abbildungsverzeichnis als Vorschlagbilder enthalten

Aufgrund verschiedener Forschungsprojekten wird in der neuen Norm auch der winddichte Anschluss beschrieben und festgelegt. Schwere Dämmstoffe (z. B. Zellulose < 25 kg/m³) sind in der Norm definitiv als ausreichend winddicht beschrieben, speziell bei ungeschützten Anschlussfugen.

Quelle: ÖNORM B 4119 Planung und Ausführung von Unterdächern und Unterspannungen (Ausgabe 01.03.2018)

Nageldichtbänder

Nageldichtbänder sind nun generell einzusetzen.

Ausnahmen:

  • Polymerbitumenbahnen (E-KV-20 ab 2 mm Stärke), bei geprüften Nachweis der Nageldichtheit oder bei Plattenwerkstoffen (sofern vom Hersteller nicht anders angegeben).
  • Die Breite der Nageldichtbänder muss jener der Konterlatte entsprechen, bei Konterlatten über 70 mm muss die Breite der Nageldichtung mind. 70 mm betragen.
  • Einzelnagelungen sind nur zulässig wenn eine Durchnagelung bei den Lattungsnägeln mit Sicherheit ausgeschlossen werden kann.
  • Den Nageldichtbändern wird eine größere Bedeutung zugesprochen, daher sind diese nun generell einzusetzen. Weiters wurde auch die vorgeschriebene Breite erhöht.

Regelungen beim Einbau von Dachflächenfenstern

  • Grundanforderungen
  • Beispielzeichnungen
  • Bei 2 unterschiedlichen Angaben (ÖNORM / Herstellerangabe) ist die jeweils strengere heranzuziehen

Materialkennzeichnungen

Regensicher Unterdächer:
Früher: UD do-k und UD k jetzt Typ I

Unterdächer mit erhöhter Regensicherheit:
Früher UD do-s jetzt Typ II

Neben der ÖNORM B 4119 wurde auch die ÖNORM B 3661 überarbeitet. In dieser Norm sind die Materialbezeichnungen festgelegt, welche mit der Überarbeitung geändert wurden.

Sonstige Änderungen

  • Zu- und Abluftöffnungen:
    Bei Dacheindeckungen mit großem Fugenanteil darf nun die firstseitige Abluftöffnung bei Sparren ≤ 10 m auf 30% reduziert werden. Über 10 m Sparrenlänge bleiben die 40% wie bisher bestehen.
  • Querbelüftete Dächer:
    Bei Dächern bis 10° DN darf auch eine Kreuzlattung ausgeführt werden; dann muss aber jede Konterlattung mind. 60% der angegebenen Konterlattenhöhe entsprechen
  • Anordnung von Unterdächern:
    Es ist nun auch ein Unterdach erforderlich bei belüfteten Dachabdichtungen gemäß ÖNORM B 3691
  • Einbauten:
    Bei Einbauten über 50 cm Breite sind Querrinnen einzubauen

Quelle: ÖNORM B 4119 Planung und Ausführung von Unterdächern und Unterspannungen (Ausgabe 01.03.2018)